Regie |
Alexander Kluge |
Darsteller |
— |
FSK |
unbekannt |
Produktionsland |
Deutschland |
Jahr |
2024 |
Verleih |
Rapid Eye Movies |
Webseite |
https://rapideyemovies.de/ |
Kinostart |
— |
Länge |
94 min |
Audioformat |
— |
Untertitel |
English |
Bildformat |
— |
Framerate |
— |
2D/3D |
2D |
Der Film handelt von Lichtgeschwindigkeit, Tieren der Milchstraße, Fluchtmöglichkeiten und Notausgängen in den Kosmos – heute noch weit entfernt –, falls die Erde je stirbt, von Katzen, Hunden und dem Raumpiloten Pirx und von dem Zeitgefühl im Universum, das von dem in unseren Lebensläufen und in unserer aktuellen Welt so trostreich verschieden ist.
There was a young Lady in Bright,
Who’s speed was much faster than light,
She started one day,
In a relative way …
And returned
by the previous night …
Die Knoten und Rennstrecken des Lichts, die Lichtblitze und Gewitter in den Sternenhaufen haben unvorstellbare Geschwindigkeiten. Aber mich tröstet, dass nichts schneller sein kann als Licht. Nichts tröstet mehr in der disruptiven Welt, als dass es irgendwo doch Gleichgewichte gibt.
Es geht in diesem Film um unsere Heimat, die Sterne. In den Billionen Zellen, die wir Menschen – wie alle guten Tiere – täglich mit uns herumtragen, steckt eine Spur von Sternenstaub. Drei Sonnen müssen explodieren, ehe aus Wasserstoff und Heliumwolken die Materie entsteht, aus der unsere Erde und das Leben auf ihr gemacht sind. Schon meine Science-Fiction Filme aus den 70er Jahren handeln davon. Aber je älter ich werde, desto mehr interessiere ich mich für Science. Mehr als für Science-Fiction. Die Wirklichkeit ist ein unübertroffener Erzähler. Und der Sitz aller Realität ist das Weltall.
Mit seinen 91 Jahren gilt Alexander Kluge als einer der Wegbereiter des Neuen Deutschen Films und der Avantgarde. Er ist nach wie vor aktiv und neugierig auf die Medien, und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich seit kurzem mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzt. Er erforscht ein spezielles, in München für die medizinische Forschung entwickeltes Programm, das er systematisch strapaziert, um seine Bilder an den äußersten Grenzen der kreativen Fähigkeiten des Systems zu finden. Mit diesen spielt Kluge in der gleichen essayistischen Weise, wie er sie aus seiner Fernseharbeit kennt - mit historischem Bildmaterial und einer Fülle von Texten, Comics, Charts und Kabarett. Kurzum: Fakten und Fiktionen mischen sich frei.
Was Cosmic Miniatures besonders befriedigend macht, ist die Art und Weise, wie Kluge an die frühen 1970er Jahre anknüpft, seine wohl üppigste filmische Periode. Damals schuf er einige Low-Budget-Science-Fiction-Filme - pulpy, aber mit ernsthafter politischer Intelligenz. Dies würde auch die gelegentlich reißerischen Freuden von Cosmic Miniatures gut beschreiben, etwa wenn die Erinnerungen an den tapferen Weltraumhund Laika die Geburt einer ganzen Spezies von intergalaktischen Kampfhunden einleiten. Doch das Finale mit seiner Hommage an Kluges Freund Edgar Reitz eröffnet eine weitere unerwartete Dimension und ist ein Meisterwerk für sich.
- Olaf Möller